Faszination Scripted Reality – Realitätsinszenierung und deren Rezeption durch Heranwachsende

Status: abgeschlossen

Projektbeginn: 08/2012

Projektende: 12/2015

Projektleitung: Prof. Dr. Dr. habil. Michael Schenk

Förderer: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfahlen (LfM)

Beteiligte Mitarbeiter: Julia Niemann, M.A. & Hanna Gölz, M.Sc.

Weitere Beteiligte Personen:

  • Prof. Dr. Alexander Roßnagel
  • Dr. Silke Jandt
  • Aliye Kartal
  • Dipl.-Medienwiss. Claudia Töpper
  • Dr. Olaf Selg

Kurzbeschreibung

Das Fernsehen nimmt eine zentrale Stellung im Alltag von Kindern und Jugendlichen ein. Sie eignen sich im Umgang mit dem TV Wissens- und Wahrnehmungsmuster an, auf die sie bei ihrer Identitätsentwicklung und Sozialisation aufbauen. Das sogenannte Scripted Reality (SR)-Format, das in der Produktion sehr preisgünstig ist, hat in den vergangenen Jahren einen wahren Aufschwung erfahren: Es erfreut sich insbesondere bei Heranwachsenden großer Beliebtheit. Ein wesentliches Kennzeichen des neuen Formats ist der gezielte Einsatz von Stilmitteln, die den Eindruck vermitteln, die Realität abzubilden. Tatsächlich handelt es sich aber um fiktionale Geschichten, die von (Laien-) Schauspielern dargestellt werden. Die noch nicht vollständig abgeschlossene Identitätsentwicklung und, unter Umständen, fehlende medienpädagogische Unterstützung bei der Rezeption von SR-Sendungen könnten mögliche negative Auswirkungen des Formats auf die Identitätsentwicklung und die Entwicklung der Medienkompetenz junger Zuschauer sind somit nicht auszuschließen, wurden aber bisher nicht systematisch empirisch untersucht.

Die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LFM) möchte dieses Format in einer umfassenden Studie näher beleuchten. Welche SR-Formate gibt es? Welche Merkmale weist die im SR-Format dargestellte Realität auf? Wie positionieren sich die SR-Serien auf der Sozialen Netzwerkseite Facebook? Was sind die Nutzungsmotive für das Format und erkennen die Rezipienten seine Fiktionalität? Ziel der Studie ist es, auf der Grundlage empirischer Ergebnisse und zusammen mit Juristen und Pädagogen, medienpädagogische Handlungsempfehlungen zu geben und mögliche Bedarfe für den Jugendmedienschutz aufzuzeigen.